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Mein erster Muttertag ohne Kind

Mein erster Muttertag ohne Kind

16.05.2018. 11:56
(Kommentare: 1)

Vor drei Tagen war Muttertag. Und für mich war es dieses Jahr ein besonderer. Der erste nämlich, den ich ohne mein Kind verbracht habe.

Bei uns war nämlich „Papa-Wochenende“ und mein Sohn war mit meinem Ex-Mann bei seiner Familie, viele Kilometer von hier weg.

Ehrlich gesagt: Schön ist anders. Auch wenn ich mir die ganze Zeit einzureden versucht habe, dass es ja eigentlich nur ein normaler Sonntag ist und man diesen Tag nicht emotional überbewerten sollte.

Ich hatte meinen Ex gebeten, unseren Sohn wenigstens anrufen zu lassen. Das hat mein Sohn auch gemacht, allerdings war das Gespräch nicht wirklich erbaulich. Es war wohl einfach ein schlechter Zeitpunkt. Jeder der mit kleinen Kindern telefoniert, weiß,  dass das nicht immer so glatt läuft. Was machst du gerade? Nichts. Was  habt ihr gestern gemacht? Weiß nicht mehr. So ist es eben manchmal, da muss man als Elternteil kein Drama draus machen. Finde ich im Normalfall.

 

An diesem Tag hat es mich getroffen. Muttertag ohne Kind, ein missglücktes Telefongespräch in Monolog-Form, dann auch noch draußen den ganzen Tag Dauerregen. Ich habe an diesem Tag öfter an all die Mütter gedacht, die diesen Tag ohne ihr Kind verbringen müssen. Und die das, genau wie ich, nicht einfach finden.

 

Aber es hilft ja alles nichts. Ich habe versucht, das Beste aus dem Tag zu machen, habe meine eigene Mutter besucht und war abends unterwegs zum essen, was beides sehr nett war. Trotzdem war der Tag für mich diesmal ein ganz spezieller. Muttertag ohne Kind fühlt sich einfach nicht wie Muttertag an, sondern traurig und schal.

 

Für die meisten Mütter, zumindest von kleinen Kindern, ist es ja selbstverständlich, dass ihre Kinder an diesem Tag bei ihnen sind. Sie wissen es deswegen auch nicht besonders zu schätzen, wie sollten sie auch? Am Montag habe ich mit zwei Freundinnen gesprochen, wie ihr Muttertag denn so war. „Ach ja, es ging so. Nichts besonderes“, so der Tenor. Eine Freundin erzählte, wie sie zum ersten Mal seit langer Zeit Frühstück und Blumen bekommen hat von ihrem Mann. Wie schön, ich habe mich ehrlich für sie gefreut. Denn genau dafür ist der Muttertag doch gut: Einfach mal zu zeigen, hey, mir liegt was an dir.

 

Meine Muttertagsfreude kam dann doch noch. Und zwar montags. Als ich meinen Sohn vom Kindergarten abholte, überreichte er mir ein kleines Marmeladenglas mit dem Schriftzug „Mama“ und gemalten Herzchen. Der Inhalt: Wasser und selbstgepflückte Gänse- und Butterblumen. Die hat er von seinem Besuch bei der weit entfernten Oma mitgebracht, sie hat ihm bestimmt beim Verpacken geholfen. Wunderschön. Das Geschenk und die Geste haben mich sehr gerührt. Und gefreut.

 

Und vielleicht ist ja an Muttertag 2019 dann ein Mama-Wochenende.

 

Fotohinweis: Tim Reckmann/pixelio.de

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Kommentar von Birgit |

Hallo zusammen,
vielleicht bin ich bereits zu "erfahren" in Sachen Muttertag... Dennoch möchte ich Euch meine Gedanken mitteilen. Ich bin seit > sieben Jahren verwitwet und meine Söhne sind jetzt 19 und fast 16. Ich habe ALLES an Muttertagen erlebt, was es gibt. Von Streit mit dem verstorbenen Ehemann, der an diesem Tag sich leider noch weniger als sonst für die Kinder zuständig fühlte. Übrigens habe ich NIE Geschenke zum Muttertag von meinem verstorbenen Mann (ich bin doch nicht SEINE Mutter) erwartet und ihm dies auch mitgeteilt. Bis hin zu den liebevoll gemalten und gebastelten Geschenken (Gutscheine für Haushaltstätigkeiten, die nie eingelöst werden und trotzdem rührend sind) und zu selbst gebackenem Kuchen. Als mein Mann noch lebte, war für mich die Idealvorstellung vom Muttertag, dass ER sich um die Kinder kümmert und ich FREI habe.
MUTTERTAG für mich im Bezug auf MEINE MUTTER ist schwer. Auch ich habe als Jugendliche meiner Mutter EINMAL den Muttertag mit einem lieblos übergebenen Geschenk verdorben -> Grund wahrscheinlich die Pubertät und mir tut es bis heute aufrichtig leid. Alle anderen Muttertage wurden meist mit meinen Eltern, den Schwiegerelten und der Großfamilie zusammen gefeiert. Das waren schöne Festivitäten. Leider sind sowohl meine Mutter, als auch meine Schwiegermutter schon lange verstorben.
Wie sieht es jetzt aus? 2018 konnte ich meine Söhne davon überzeugen mit mir zusammen einen Ausflug nach Schloß Linderhof zu unternehmen. Es war ein herrlicher Tag und wir haben ihn wirklich ALLE DREI als sehr schön empfunden. 2019 werde ich mir einen Tag in der SAUNA gönnen. Hoffentlich kann ich dort wieder auftanken. Meine Berufstätigkeit in Vollzeit und die beiden "Pubertiere" fordern viel Kraft. Viele Grüße und einen schönen Muttertag an Euch alle.

Antwort von Christina Rinkl

Hallo Birgit,

danke für deinen Kommentar.

Ja, in der Pubertät waren wir wahrscheinlich alle nicht einfach und haben es unsern Müttern manchmal nicht so leicht gemacht. Wie schön, dass du und deine Söhne so einen tollen Muttertag hattet im vergangenen Jahr.

Und dein Plan für Sonntag mit der Sauna hört sich auch richtig gut an.

Ich habe gerade einen neuen Text zum diesjährigen Muttertag online gestellt, schau mal hier: https://getrenntmitkind.de/details/muttertag.html

Viele Grüße,

Christina

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