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Wurzeln und Flügel: 8 Dinge, für die ich meiner Mutter dankbar bin

Wurzeln und Flügel: 8 Dinge, für die ich meiner Mutter dankbar bin

09.05.2019. 16:45
(Kommentare: 1)

In drei Tagen ist Muttertag. Und manche Mütter halten nichts davon. Ich dagegen mag diesen Tag und habe hier schon einmal über meinen ersten Muttertag ohne mein Kind geschrieben. Für mich ist der Sonntag in drei Tagen ein guter Anlass, zurückzublicken und Danke zu sagen. Meiner eigenen Mutter.

Gerade Mütter-Tochter-Beziehungen sind oft sehr spannungsgeladen. Das war bei uns zum Glück nie so. Auch, wenn wir natürlich unsere Themen und Diskussionen hatten. Manches hätte meine Mutter rückblickend anders gemacht, das hat sie mir schon öfter gesagt. Ja, Eltern machen Fehler. Kinder auch. Und gleichzeitig machen sie es immer so gut, wie sie es in dem Moment eben können, davon bin ich überzeugt. Dass meine Mutter und ich inzwischen darüber reden können, ist ein Geschenk. Und es gibt vieles, für das ich ihr heute sehr dankbar bin.

1. Für Akzeptanz und Gelassenheit

Sie hat mich als Mädchen und Frau so angenommen wie ich bin. Mir vor allem nie ein schlechtes Körpergefühl gegeben. Sondern mir immer vermittelt: Du bist gut so wie du bist. Wenn ich manchmal andere Mütter im Umgang mit ihren Töchtern erlebe, dreht sich mein Magen um. „Du fiese kleine Hexe!“ sagt eine entfernte Bekannte oft ernsthaft zu ihrer 5-Jährigen. Auch Sätze wie „Du hast ja schon wieder zugenommen!“ hören Töchter nicht selten von ihrer Müttern. In diesem Punkt hatte ich großes Glück. Denn Sprache und Zuschreibungen prägen, vor allem unsere Kinder.

2. Für Urvertrauen, Liebe und Verständnis

Auch wenn wir natürlich hin und wieder gestritten haben und nicht immer alles einfach war. Ich habe als Kind nie an ihrer Liebe zweifeln müssen. Meine Mutter ist ein sehr warmherziger Mensch, weil sie wie sie sagt, von ihren Eltern selbst viel Liebe abgekriegt hat. Man kann immer nur weitergeben, was man selbst bekommen hat.

3. Für ihre Überraschungen und ihr großes Herz

Meine Mutter liebt es, den Menschen, die sie mag, eine Freude zu bereiten. Mich hat sie unter anderem einmal mit einem ganz besonderen Picknick überrascht, an einem Ort, der mir einmal viel bedeutet hat. Heute sage ich ihr oft: „Mama, denk auch mal an dich. Gönn dir mal selbst was. Mach dir auch mal selbst eine Freude.“ Denn das vergisst sie beim Gedanken an andere manchmal. Aber sie arbeitet daran.

4. Für ihre Unterstützung auch in schwierigen Zeiten

„Es geht immer weiter.“ Den Satz hat sie mir nach meiner Trennung gesagt und er hat sich auch für sie selbst nach ihrer eigenen Trennung bewahrheitet. Auch heute unterstützt sie mich noch, denn sie weiß dass gemeinsam vieles besser geht. Niemand muss alles alleine schaffen, vor allem nicht nach einer Scheidung.

5. Für die liebevolle Art, mit der sie sich um meinen Sohn kümmert

Feuerwehrmann spielen, Atemschutzmasken basteln, Bilder mit Acryl malen, Baustellen bestaunen, 8 Bücher hintereinander vorlesen – wenn mein Sohn bei seiner Oma ist, ist ihr nichts zu viel. Sie genießt die Zeit mit ihrem Enkel – und beide profitieren voneinander. Das zu sehen und erleben, lässt mein Herz höher schlagen.

6. Für meinen persönlichen Weg

Sie lässt mich meinen eigenen Weg gehen. Das gelingt nicht allen Eltern. Meine Mutter hat mir in meine großen Entscheidungen noch nie reingeredet. Was nicht heißt, dass sie mir nicht sagt, wenn sie etwas nicht gut findet – oder die eine oder andere Sache vielleicht anders machen würde. „Gib deinen Kindern Wurzeln und Flügel“. Ihr ist das rückblickend gelungen.

7. Für gute, sinnvolle Werte

Marken-Klamotten, überteuerte Spielzeuge und 15 Barbies, davon hielt sie in meiner Kindheit nichts. Um dieses Thema gab es bei uns viele Diskussion. Auch wenn es rückblickend nicht einfach war, weiß ich heute auch deswegen: Zeit und gemeinsame Erlebnisse sind das Wertvollste, was Eltern ihren Kindern schenken können.

8. Für ihre Tapferkeit und Lebensfreude

Gesundheitlich liegt eine harte Zeit hinter meiner Mutter. Ausgerechnet in einem gemeinsamen Familienurlaub mit meinem Sohn und mir hatte sie einen Unfall. Danach folgten viele Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte. Das alles ist bis heute nicht einfach. Dennoch hat meine Mutter ihre Lebenskraft nicht verloren – und kann immer noch lachen und sich über kleine Dinge freuen. Diese Stärke ist bewundernswert. Und hat uns allen gezeigt, wie kostbar unsere Gesundheit ist und wie schnell sich das ganze Leben von einem auf den anderen Moment ändern kann. 

Deswegen an alle Mütter da draußen: Genießt diesen Ehrentag am Sonntag und lasst es euch mit euren Kindern und Müttern gut gehen. Dass wir Mütter sind, ist eines der größten Geschenke unseres Lebens. Also freut euch diese Woche einfach mal nur darüber.

Und wofür bist du deiner Mutter dankbar? Schreib es mir gerne hier in die Kommentare.

Christina

PS: Meine  Blogger-Kollegin Sunnybee erinnert in ihrem Muttertags-Text "Süße Worte zahlen dir nicht deine Rente" daran, dass wir uns mit diesem „Mutterglück“ allein allerdings nicht abspeisen lassen sollten. Sie schreibt: "Mama sein ist wunderbar, aber dabei finanziell unabhängig von eurem Partner oder als Alleinerziehende für das Alter abgesichert zu sein ist die Basis dieses Glücks." Hier geht es zu ihrem kompletten, lesenswerten Text.

 

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Kommentar von Sarah |

Liebe Christina,
was für ein schöner Beitrag, ich bin gerade ganz gerührt.
Ja, deine Mutter hat offensichtlich sehr viel richtig gemacht, wenn ich diesen Artikel so lese. Ein kostbares Geschenk! Ich hoffe, ein ähnlich großes Geschenk können wir an unsere Kinder weitergeben! :-)
Herzlichen Gruß, Sarah

Antwort von Christina Rinkl

Liebe Sarah,

ich bin überzeugt, dass wir dieses Geschenk auch an unsere Söhne weitergeben.

Da wir uns beide ja persönlich kennen, weiß ich, dass auch du eine sehr aufmerksame, lebensfreudige und liebevolle Mutter bist. Und davon profitiert dein Sohn eindeutig. 

Ich wünsche dir am Sonntag einen wunderbaren Muttertag.

Fühl dich gedrückt,

Christina

 

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Bei uns war nämlich „Papa-Wochenende“ und mein Sohn war mit meinem Ex-Mann bei seiner Familie, viele Kilometer von hier weg.

Ehrlich gesagt: Schön ist anders.

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