Warum wir für unsere Kinder genau richtig sind
„Ich bin genau die richtige Mutter für mein Kind.“ Dieser Satz hört sich für mich absolut stimmig an. Und tief in unseren Herzen spüren und wissen wir Eltern das auch, zumindest dann, wenn wir uns gut und liebevoll um unsere Kinder kümmern.
Aber manchmal kommen wir im Alltag ins Grübeln.
Soll ich die dreistöckige Lego-Ninjago-Torte aus Fondant für meinen Sohn zum Geburtstag backen, obwohl ich gerade total im Stress bin?
Muss ich mehr mit meiner Tochter basteln, obwohl ich eigentlich keine Lust darauf habe?
Sollte ich mit meinem Sohn Fußball spielen, obwohl ich das gar nicht kann und mag?
Muss ich strenger, lockerer, strukturierter oder gelassener mit meinem Kind umgehen?
Joanna hat dafür in ihrem Artikel sehr klare Worte gefunden. Sie schreibt: „Wir machen alle ganz viel richtig, und dann noch ganz viel falsch, aber am Ende des Tages zählt nur eins:
In welcher Atmosphäre wächst dein Kind auf?
Wer bist du?
Was geht von dir aus?
Was sind die Vibes, die in deinem Haus meistens vorherrschen?“
Und ich finde, damit hat sie völlig Recht. Es kommt nicht darauf an, dass wir unserem Kind die einmalig-perfekte Geburtstagsparty organisieren – und dafür dann vielleicht völlig genervt und gereizt sind. Oder dass wir jeden Tag mit dem Dreijährigen Pappfiguren ausschneiden und anmalen, wenn wir da keine Lust drauf haben. Wichtig ist, dass wir wir sind. Dass wir gerne Zeit mit unseren Kindern verbringen, und zwar so, wie es für beide Seiten passt und angenehm ist. Denn wenn wir nicht wirklich bei der Sache sind, spürt unser Kind das sowieso.
Elternsein ist eine Reise, kein Wettbewerb
Es geht darum, unsere eigene Art zu finden, Mutter oder Vater zu sein. Die Art, die sich für uns richtig und gut anfühlt.
Elternschaft ist kein Wettbewerb. Es ist vielmehr eine wunderbare Reise gemeinsam mit dem eigenen Kind. Und dabei lässt sich für beide Seiten ziemlich viel lernen. Über das Leben. Über uns als Person. Und über unsere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.
Joanna schreibt: „Vertraue darauf, dass deine Art Mama zu sein, genau das ist, was dein Kind braucht. Bist du ein organisierter und strukturierter Typ, dann brauchen deine Kinder genau das. Bist du spontan und unternehmungslustig, sind es genau die Eigenschaften, die deine Kinder am weitesten bringen.“
Wir sind genau die richtigen Eltern für unsere Kinder. Wenn wir darauf vertrauen.
Das heißt nicht, dass wir nicht etwas verändern dürfen, wenn wir im Alltag merken: "So kommen wir nicht weiter. Hier läuft es gerade nicht gut." Natürlich dürfen und müssen wir dann als Eltern nachjustieren. Und wenn wir dabei alleine nicht weiter kommen, dürfen wir auch Hilfe von Außen in Anspruch nehmen.
Eltern sollten führen. Nicht die Kinder
Dass wir auf uns selbst und unsere Kompetenz als Eltern vertrauen, heißt nicht, dass unsere Kinder unentwegt bestimmen sollten, wo es lang geht. „Du führst. Nicht dein Kind.“ Eine wichtige Regel, die das Zusammenleben ungemein erleichtert und in dieser Konsequenz auch die Kinder entlastet. Das schließt eine bedürfnisorientierte Erziehung ja gar nicht aus.
Die Grundbedingungen müssen klar sein. Dann können wir uns entspannen. Und den Nachmittag mit unseren Kindern so verbringen, wie es zu uns passt. Im Wald. Mit einem Hörspiel und dem neuen Bilderbuch auf der Couch. Oder bei einem spontanen Besuch mit einem großen Stück Kuchen gemeinsam bei der Oma.
Ich wünsche dir, dass du an deine ganz eigene Art Mutter oder Vater zu sein, glaubst.
Denn dein Kind liebt dich für das was du bist. Ganz bestimmt.
xoxo, Christina
Foto: s felder/pixelio.de
Einen Kommentar schreiben
Datenschutz
Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten zur Beantwortung meiner Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden.
Passende Beiträge
von Christina Rinkl (Kommentare: 0)
Alleinerziehend mit einem chronisch kranken Kind – wie funktioniert das?
Diese Woche habe ich eine Single-Mom kennengelernt, deren Geschichte mich sehr bewegt hat. Caroline hat eine siebenjährige, süße, clevere und sportliche Tochter: Sophia. Und Sophia hat Diabetes Typ 1. Schon, seitdem sie ein Baby ist. Caroline und Sophia haben mir erzählt, wie beide gemeinsam den Alltag meistern. Mit Insulin-Pumpe, Teflon-Katheter und ständigem Blutzuckermessen. Und wie Sophia es schafft, sich von der Krankheit nicht völlig beherrschen zu lassen.
Weiterlesen … Alleinerziehend mit einem chronisch kranken Kind – wie funktioniert das?
von Christina Rinkl (Kommentare: 1)
Gute Trennungsbücher für Erwachsene
Jetzt kommt so langsam der Herbst und damit wieder mehr Zeit für Bücher. Ich habe hier ja schon mal über Trennungsbücher für Kinder geschrieben und hier über das die neue, sehr offene und persönliche Trennungsbiographie „Single Mom“ von Caroline Rosales. Es gibt aber noch viel mehr gute Werke zum Thema. Das hier sind meine Top-Five:
von Christina Rinkl (Kommentare: 1)
Wie funktioniert das mit den OGS-Kosten bei getrennten Familien?
Am 30. August wird mein Sohn eingeschult. Nicht nur er, sondern auch viele Kinder meiner Freundinnen und Bekannten. Fast alle werden die OGS besuchen, die offene Ganztagsbetreuung am Nachmittag. Aber wie läuft das eigentlich mit den Kosten für die OGS, wenn die Eltern getrennt sind? Meine Freundin Petra B. lebt im Rhein-Sieg-Kreis und hat sich bei ihrer Stadt beschwert. Weil sie die Berechnung der OGS-Kosten in ihrer Situation als ungerecht empfand. Gemeinsam mit ihrem Ex-Partner betreut sie ihren Sohn im Wechselmodell. Und: Sie hat Recht bekommen. Die Satzung der Stadt wurde auf ihre Anregung hin geändert. Hier kommt ihr ausführlicher Bericht:
Weiterlesen … Wie funktioniert das mit den OGS-Kosten bei getrennten Familien?